Das soziale Klima in Lich: Radtour der Grünen zu verschiedenen Vereinen

Bei seiner Begrüßung auf dem Edeka-Parkplatz mit dem Logistikzentrum „Langsdorfer Höhe“ im Hintergrund machte der Licher Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen, Michael Pieck gleich das Besondere der grünen Radtour am vergangenen Samstag klar: „Nach dem Streit um das Logistikzentrum möchten wir Grüne mit dieser Radtour zum Licher Klima den Fokus auf gelungene Beispiele für gutes Miteinander in Lich lenken. Es ist uns wichtig, dass wir nicht aus den Augen verlieren, was Lich stark macht: das tolle und vielfältige Ehrenamt in unserer Stadt“. Stadtverordneter Dr. Thomas Krauskopf erklärte den 20 Radlern, die sich trotz des schlechten Wetters auf den Weg gemacht hatten, die aktuelle Lage zum Logistikzentrum und mahnte erneut eine Lösung für den innerstädtischen Verkehr während der Bauphase des Kreisels an. Dies hatten die Grünen bereits vor Monaten im Parlament beantragt. Die Gruppe radelt dann zur Gemeinschaftsunterkunft, wo Ulla Limberger Friedlinde Adt- Bauckhage das Angebot für 19 Geflüchtete erläuterten, das von fünf ehrenamtlichen Kräften am Laufen gehalten wird. Hier wünschen sich die Beteiligten Sozialarbeit von der Stadt Lich, um die Menschen am Rande der Stadt nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Ein Beispiel von sehr gelungener Integration in Lich besuchte die Radl-Gruppe als nächstes: Francoise Hönle vom Forum für Völkerverständigung zeigte den Internationalen Garten, der 18 Parzellen enthält, die von Menschen aus der Türkei, Russland, Afghanistan, Deutschland, Vietnam und Frankreich als Garten farbenfroh angebaut werden. Ziel des Projekts sei es, Menschen verschiedenster Herkunft zusammenzubringen durch Arbeit im Garten, erklärte Hönle. Probleme herrschten wie in der großen Welt auch im Garten mit der Wasserversorgung, da es in den trockenen Sommern zu wenig Wasser gegeben hätte. Weiter ging es mit dem Thema „Bildung“: Angelika Kämmler vom Förderverein der Stadtbücherei begrüßte die Gruppe und nannte interessante Zahlen zur Auslastung der Bücherei: 18.000 Medien, 22.300 Ausleihen in 2019, 36 Ehrenamtliche öffnen die Bücherei an 6 Tagen pro Woche. Die Stadtbücherei sei ein wichtiger Treffpunkt für viele Menschen in der Stadt von groß bis klein. Aufwärmen konnten sich die Radfahrer schließlich in der Dietrich-Bonhoeffer-Halle, wo die Vorsitzende der Licher Basketballer Annette Gümbel den Mehrwert ihres Sportvereins für die Stadt Lich aufzeigte: Bewegung für 800 Kinder pro Woche, Basketball- und Bewegungsangebote an 20 Schulen, 7 Kitas und im Jugendheim, Vermittlung sozialer Werte, Ferienbetreuung und internationale Jugendaustausche waren dabei nur einige Stichpunkte. Sie wies auf die mangelnden Hallenkapazitäten für alle Sportvereine hin, da sowohl das Bürgerhaus als auch die Halle der Bereitschaftspolizei geschlossen seien. Mit einem wärmenden Feuer und selbst gepresstem Apfelsaft begrüßte schließlich Joachim Siebert als Vorsitzender des Waldschwimmbadvereins die Grünen auf ihrer letzten Station. Siebert freute sich, dass das Corona-Jahr trotz der ausgefallenen Veranstaltungen mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen werden konnte. Der Verein habe viele neue Mitglieder gewonnen und zähle nun 1620 Mitglieder. Er wünschte sich eine kostengünstigere Lösung zur Beseitigung des Abwassers und mehr Parkplätze bei Großveranstaltungen im Waldschwimmbad. Hier würde der Verein gerne die städtischen Wiesen gegenüber dem Schwimmbad pachten.

Begeistert zog Pieck am Ende Bilanz: „Wir sind sehr beeindruckt, mit welchem Einsatz und auch mit welcher Kompetenz bei den besuchten Vereinen viel Gutes für das Leben in unserer Stadt erreicht wird. Die Vereine gleichen kleinen Unternehmen. Wir möchten als Grüne diese Arbeit anerkennen und vor allem auch mit guten Lösungen im Dialog auf Augenhöhe unterstützen und stärken.“